01.08.2023
30.08.2023

73. Festival Junger Künstler

RITUALS – Unter diesem Generalthema setzen wir uns auseinander mit fremden Perspektiven und ihren Verankerungen in Ritualen. So erweitern wir die kulturästhetischen Gestaltungskompetenzen der jungen Künstler:innen um einen innovativen Ansatz, der vom Verstehen und Mit-Leben fremder und eigener, tief verankerter Kulturelemente her kommt.. Mit seinen vielfältigen Projekten und Workshops greift das Festival junger Künstler Bayreuth das Gebot unserer Zeit auf, grundlegenden Wandel zu schaffen und bewusst nachhaltig zu wirken.

Die Kulturschaffenden werden in die Verantwortung genommen: Kultur heißt die Schöpfung bewahren, und die Kulturschaffenden müssen eine Vorreiterrolle übernehmen!

Ein tragfähiger Wandel wird angetrieben durch die beteiligten Menschen: Eingeladen werden junge Teilnehmende aus aller Welt, und das Festival bietet ihnen eine ganz besondere Plattform, Transformation zu üben und zu proben.

Nachhaltigkeit als Haltung: Die Verantwortlichen des Festivals setzen auf eine Wir-Kultur, die Sinn stiften soll. Sie setzen auf Kulturvermittlung, um Nachhaltigkeit zu schaffen. Die Relevanz der Kulturprodukte des Festivals wird verdeutlicht und direkte Vermittlungsprozesse werden neu gestaltet. Gleichberechtigte Teilhabe und Geschlechtergerechtigkeit werden als eine Voraussetzung für nachhaltige Sicherheit in der Welt gesehen.

Das Festival junger Künstler Bayreuth wirbt für Deutschland und steht seit über 70 Jahren fest für seine Werte der Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.

Der Fokus der Workshops, Konzerte und Diskussionen liegt auf zielgerichteter Musikvermittlung im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen, die als Katalysator für Kultur wirken. Die künstlerische Auseinandersetzung der RITUALS Projekte findet auf vielschichtigen Bedeutungsebenen statt, auf sehr direkte Weise werden mit den musikalischen Ritualen gesellschaftliche Werte auch jenseits der Kunst aufgezeigt und hinterfragt werden. Dies wird zum Beispiel hörbar gemacht im Vergleich von geistlichen Werken des Barock vs. Gegenwart, oder in einem Weltmusikprojekt, das im Zuge unterschiedlichster musikalischer Rituale die Diversität unserer Welt hörbar macht, – ohne diese aus einseitig religiös motivierter oder politisch ideologischer Sicht wertend zu betrachten. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt Minimal Music als ritualisierter Ausdruck einer von Algorithmen geprägten Gesellschaft.

Im Rahmen des 73. Festivals sollen die Spielfelder aus Tradition, Stetigkeit und Wandel, wie die Musik sie verkörpert, erfahrbar gemacht werden für eine Gesellschaft im Übergang. Anknüpfung an Traditionen und Öffnung für Innovationen und ihre Transformationspotenziale schaffen einen Möglichkeitsraum, in dem Neues entstehen kann.